Virtual Reality – Tatsächlich die nächste Social Plattform?
Am Sonntag, dem 21.02.2016 auf dem Mobile World Congress in Barcelona, war es endlich so weit – Samsung stellte sein neues Galaxy S 7 und S 7 edge vor. Wie Nils Jacobsen in seinem Artikel auf der Seite Meedia bemängelte, handele es sich bei den neuen Modellen vielmehr um eine Evolution als eine Revolution. Aber das ist nicht das, was uns primär in diesem Artikel interessiert. Genau genommen geht es um eine Aussage Mark Zuckerbergs während seines Gastauftrittes für Samsung erklärt er, Virtual Reality werde die nächste Social Plattform. Das haben wir zum Anlass genommen, das Thema Virtual Reality einmal näher zu beleuchten. Dazu muss man aber zunächst einmal die Frage klären:
Virtual Reality – Was ist das eigentlich?
Als virtuelle Realität bezeichnet man „die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung“ (siehe das allseits beliebte Wikipedia). Das hört sich ziemlich abstrakt an, ist auf der Anwender-Ebene aber alles andere als abstrakt und mehr oder weniger greifbar – je nachdem, wie plastisch die virtuelle Realität gestaltet ist. Entsprechend gibt es verschiedene Erwartungen, die ein Nutzer an diese Realität stellen kann, z.B. den der Immersion. Um ein möglichst plastisches Gefühl der Immersion zu erzeugen, muss beim Nutzer ein räumlicher Eindruck entstehen – dazu werden zwei Bilder aus verschiedenen Perspektiven erzeugt und anschließend in einem speziellen Ausgabegerät, z.B. dem Oculus Rift, dargestellt. So entsteht das Gefühl, dass man der einen umgebenden Realität entflieht und nun Teil der erschaffenen Virtual Reality ist. Das alleine reicht jedoch nicht aus, um ein möglichst reales Gefühl zu erzeugen. Zudem sollte die erschaffene Welt spannend gestaltet sein, bspw. indem man dem Nutzer viele Interaktionen mit seiner „neuen“ Realität ermöglicht. Für diese Interaktionen wiederum werden weitere spezielle Eingabegeräte wie 3D-Maus, Datenhandschuh und Flystick verwendet. Der Flystick beispielsweise dient dazu, dem Nutzer die kabellose Bewegung in der Virtual Reality zu ermöglichen. Eine virtuelle Welt wird dann vom Nutzer als plastisch empfunden, wenn sowohl seine Interaktionen die Virtual Reality beeinflussen als auch, wenn diese Reize an ihn aussendet, auf die er eingehen kann. So entsteht das Gefühl, dass die Geschehnisse im Virtuellen tatsächlich stattfinden und nicht nur simuliert sind.
Virtual Reality – Anwendungsgebiete
Da die Virtual Reality sich nicht nur für unser pures Vergnügen fruchtbar machen lässt, bspw. in Computerspielen, wird sie auch in der Wirtschaft verstärkt eingesetzt, z.B. für Visualisierungen in den Bereichen Chemie, Medizin und Architektur. Während die Industrie mitunter virtuelle Prototypen geplanter Produktionen erschafft, kennt man im Bereich der Pilotenausbildung schon lange den Flugsimulator. Eine Goldman Sachs Studie postulierte bereits drei verschiedene Szenarien, wie es mit der Virtual Reality weitergeht: ein Basis-Szenario, ein verzögertes Szenario sowie ein beschleunigtes Szenario, bezüglich der Einnahmen in US-Dollar. Während das Basis-Szenario von Einnahmen in Höhe von rund 80 Milliarden ausgeht, liegt das verzögerte Szenario mit 23 Milliarden deutlich darunter. Im beschleunigten Szenario geht es dann bereits um eine Summe von 182 Milliarden Dollar. Während die Forscher neun Anwendungsgebiete (Militär, Bildung, Engineering, Einzelhandel, Live-Events, Video-Spiele, Video-Unterhaltung, Gesundheitswesen und Immobilien) identifizierten, halten sie diese drei für am vielversprechendsten: Einzelhandel, Gesundheitswesen und Immobilien. Bei Sotheby’s ist die Virtual Reality bspw. bereits im Einsatz, um Wohnungen zu zeigen.
Virtual Reality – Was genau hat das jetzt mit Samsung zu tun?
Um auf den Anlass unseres Postings zurückzukommen: Wieso war Stargast Mark Zuckerberg eigentlich Stargast bei der Vorstellung von Samsung? Ganz einfach. Vor knapp zwei Jahren hat Zuckerberg die Virtual Reality Spezialisten Oculus übernommen, auf deren Plattform nun Samsungs Virtual Reality Brille operiert. Samsungs Ambitionen in Sachen Virtual Reality sind, diese auch für Smartphones fruchtbar zu machen. Vermutlich, da die Konkurrenz unter den Smartphone-Herstellern immer härter wird und man einfach einfallsreich werden muss, wenn man nicht jedes Jahr damit werben möchte, dass das aktuelle Modell größer/kleiner als der Vorgänger geworden ist oder mehr Speicher hat und schneller ist. Also hat der Hersteller sich dazu entschieden, neben den Standard-Verbesserungen auch noch eine 360 Grad-Kamera, die Gear 360, in das Modell einzubauen, die man für die zu Jahresbeginn eingeführte Virtual Reality-Brille Gear VR nutzen kann. Was Herr Zuckerberg genau mit seiner Aussage, Virtual Reality werde die nächste Social Plattform, meint, bleibt jedoch im Dunkeln. Da er jedoch die 360 Grad Videos als einen sehr wichtigen dieser „Oculus Experience“ bezeichnet, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass man in unserem Zukunftsszenario nicht mehr Content in Form von Bildern oder schnöden YouTube-Videos teilt, sondern die eigene Community eben in Form selbst erstellter 360 Grad Videos an seinen Erfahrungen teilhaben lässt.
Während Mark Zuckerberg scheinbar fest mit der Zukunft der Virtual Reality rechnet – ebenso wie die an der Studie beteiligten Wissenschaftler der Goldman Sachs Studie – konnte Samsung von dieser verheißungsvollen Zukunft unglücklicherweise noch nicht profitieren. Trotz der vorgestellten Neuerungen und des Überraschungs-Auftrittes von Zuckerberg wollen die Anleger noch nicht so recht mitspielen. Die Aktie des Konzerns sank infolge der Produktvorstellung um zwei weitere Prozentpunkte ab und rutscht so in ein Minus von 7 Prozent seit Jahresbeginn.
Auch wenn Samsung noch nichts davon spürt, ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Virtual Reality ihren Weg bahnen wird. Bereits in neun Einsatzgebieten konnten deren Mehrwerte fruchtbar gemacht werden. In Anbetracht der Forschungsleistung des 21. Jahrhunderts ist diese Tendenz vermutlich steigend. Gerade wenn kapitalstarke Branchen wie die Industrie von dieser Erfindung profitieren, ist davon auszugehen, dass die Virtual Reality uns noch eine Weile in Atem halten wird. Über die Erschließung komplett neuer Anwendungsgebiete bis hin zur Weiterentwicklung der bereits bestehenden Möglichkeiten sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt. Wer weiß – vielleicht finden wir uns eines Tages in Kinosälen wieder, in denen uns nicht nur ein perfektes 360 Grad Erlebnis geboten wird, sondern in denen wir auch am Kinofilm mitwirken können. Ähnlich wie in Online-Rollenspielen, in denen unseren Figuren gewisser Handlungsspielraum eingeräumt wird und Entscheidungen gefällt werden können. Oder wie in den Büchern aus unserer Kindheit, als wir eine Entscheidung treffen und dann die entsprechende Seite aufschlagen mussten. Geht es mit der Virtual Reality so weiter, wie Zuckerberg und die Goldman Sachs Wissenschaftler postulieren, könnte all das in naher oder ferner Zukunft Realität werden – sowohl virtuell als auch real.