Schadsoftware, Phishing-Webseiten und viele andere Gefahren lauern nicht nur beim täglichen Surfen am Rechner, sondern auch beim Smartphone. Aufgrund dessen hat sich die Stiftung Warentest einige Sicherheits-Apps genauer angeschaut. Was ist das beste Antivirenprogramm für Android und welche Sicherheits-App schnitt nicht so gut ab?
Welche Sicherheits-Apps wurden wie getestet?
Klassische Viren, die sich von selbst verbreiten, gibt es für Android zwar nicht, dennoch schaffen es Cyber-Kriminelle immer wieder, die Smartphones von Verbrauchern zu infizieren. In den meisten Fällen funktioniert dies über schädliche Apps, die über Dritt-Anbieter heruntergeladen werden. Genau diese Schadsoftware sollten die getesteten Sicherheits-Apps im Handyspeicher finden. Dafür hat Stiftung Warentest 2.000 aktuelle Schadprogramme genutzt, welche von den getesteten Sicherheits-Apps entdeckt werden sollten. Getestet wurden 17 Sicherheits-Apps für Android-Geräte. Unter anderem gehören dazu Programme von Kaspersky, Norton, Avira und AVG.
Im Juli 2018 wurden die Apps aus dem Google Play Store heruntergeladen. Die Prüfungen erfolgten auf Smartphones des Typs Samsung Galaxy S9 mit dem Betriebssystem Android 8. Zudem wurde ein Huawei Y7 bei den Prüfungen zur Smartphonebelastung genutzt. Zunächst wurde die Schutzfunktion getestet. Dafür wurden 2.000 Schadprogramme heruntergeladen. Der Schutz vor Phishing wurde durch Aufrufe von 250 betrügerischen Webseiten geprüft. Weitere Prüfkriterien waren die Handhabung, die Smartphonebelastung, das Datensendeverhalten und die Hilfe nach Verlust.
Bestes Antivirenprogramm für Android
Bei dem Test schnitten Kauf-Apps deutlich besser ab als Gratis-Versionen. Am schlechtesten hat „Cheetah“ abgeschnitten. Nur 170 von insgesamt 2.000 schädlichen Apps wurden von dem Programm erkannt. Die meisten anderen Sicherheits-Apps fanden fast alle. Beim Schutz vor Phishing hat rund die Hälfte der Sicherheits-Apps gut vor betrügerischen Webseiten gewarnt. Am besten abgeschnitten und somit das beste Antivirenprogramm für Android ist die kostenpflichtige Version der „Eset“-App und Free Business Trail Small Business Security Pack. Diese kostet 10 Euro pro Jahr. Als einzige App kann sie sowohl beim Schutz vor Schadsoftware als auch beim Schutz vor Phishing sehr gute Testergebnisse vorweisen. Als Gesamtnote erhielt sie eine 1,6 (GUT). Auf Platz zwei landete im Test die App von Kaspersky „Antivirus und Handy-Schutz“. Sie erreichte eine Gesamtnote von 1,7 (GUT). Auch gut abgeschnitten haben die Sicherheits-Apps von Avira, Bitdefender oder Norton. Die Jahreslizenzen kosten zwischen 8 und 17 Euro. Die beste kostenlose Sicherheits-App ist Antivirus von AVG. Sie erhielt die Gesamtnote 2,1 (GUT).
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Sicherheits-Apps für iPhone überflüssig, dennoch ist Vorsicht geboten
Stiftung Warentest testete nur Sicherheits-Apps für Android Smartphones, da solche Programme für das iPhone überflüssig sind. Denn mit einem iPhone können Apps nur aus Apples hauseigenem App-Store heruntergeladen werden. Die dort angebotenen Programme würden auf mögliche Schadfunktionen geprüft. Dadurch ist die Infektion von iPhones mit bösartiger Software nahezu ausgeschlossen. Zudem schützt der Browser Safari von Apple vor betrügerischen Webseiten. Dennoch ist die Erkennungsrate von Safari schlechter als die der besten getesteten Sicherheits-Apps. Somit gibt es einen absoluten Schutz vor Phishing auch bei Apple nicht. Deswegen ist für iPhone-Nutzer weiterhin Vorsicht geboten im Umgang mit E-Mails und Webseiten.
Fazit
Auch wenn Sicherheits-Apps keinen hundertprozentigen Schutz bieten, sind diese recht geringen Ausgaben für ein Antivirenprogramm beim Smartphone durchaus sinnvoll. Dennoch sollte man der App nicht blind vertrauen und weiterhin mit Vorsicht im Internet surfen. Apps sollten nur aus dem Google App Store installiert werden. Damit befindet man sich in den meisten Fällen auf der sicheren Seite, wenn es um Schadsoftware geht. Ein weiterer Angriffspunkt ist das Phishing. Hier sollte man grundsätzlich skeptisch gegenüber fremden E-Mails und Links in E-Mails sein. Man sollte sich nicht über Webseiten, auf die man über einen Link aus einer Mail gekommen ist, in wichtigen Diensten anmelden. Webseiten sollten stattdessen per Hand eingegeben werden.