Die Nutzung des Internets wird stetig datenintensiver, u.a. durch Internet-TV, Video-Calling, bildintensive Internetnutzung, Smartphone-Cameras mit höheren Auflösungen und Livestreams. Dabei wird schnelles und zuverlässiges Internet zunehmend wichtiger, Einschränkungen machen sich oft in der Nähe von Neubaugebieten bemerkbar, wenn die ursprünglich geplante Nutzerkapazität überschritten wird. Kaum vorstellbar ist die Nutzung des Internet mit den ersten 56k-Modems, hier haben die Internetverbindungen stetig Fortschritte in puncto Technologie gemacht. Eine dieser Technologien ist die Glasfaser-Technologie, welche längst nicht mehr neu und unbekannt ist, jedoch hinsichtlich der Umsetzung noch deutlich Luft nach oben hat. Doch was ist Glasfaser überhaupt, welche Vorteile bringt die Technik mit sich und welche Geschwindigkeiten können erreicht werden? Wir geben in diesem Artikel einen Überblick über die Glasfaser-Technologie und den damit verbundenen Verfügbarkeiten.
Was ist Glasfaser?
Bei Glasfaser handelt es sich um eine Form des Internetanschlusses. Weitere Anschlussarten sind zum Beispiel Kabel oder DSL, die für die Datenübertragung Koaxial- beziehungsweise Kupferkabel nutzen. Bei der Glasfaser-Technologie hingegen werden mithilfe von Lichtimpulsen Daten verlustfrei und in Sekundenschnelle über Fasern aus Kunststoff übertragen. So sind Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s möglich.
Ergänzung zu DSL: Früher wurde unterschieden zwischen:
– ADSL (assychron, die Uploadgeschwindigkeit ist deutlich langsamer) und
– SDSL (sychron, Up- und Downloadgeschwindigkeiten sind gleich)
Bei Glasfaser wird weiter unterschieden zwischen FTTC, FTTB und FTTH. Der Unterschied dieser nachfolgende beschriebenen Verbindungsarten hängt davon ab, wie weit bei der Verbindung auf Glasfaser gesetzt wird.
- Haben Sie einen FTTC-Anschluss (Fiber To The Curb), dann wird nur bis zum Verteilerkasten Glasfaserkabel genutzt. Bis zur Wohnung kommen dann Kupferleitungen zum Einsatz.
— - Bei einem FTTB-Anschluss (Fiber To The Building) reicht die Glasfaserverbindung schon weiter – und zwar bis zum Keller des Hauses. Kupferkabel werden bei FTTB nur vom Keller bis zur Wohnung genutzt.
— - Die schnellste Verbindung bekommen Sie mit einer FTTH-Verbindung (Fiber To The Home), die nicht nur bis zum Keller auf Glasfaserkabel setzt, sondern bis zur eigenen Wohnung. Wie FFTH genau funktioniert und welche Vorteile sich ergeben, ist hier beschrieben.
Vorteile von Glasfaser
- Verlustfreie Datenübertragung
- Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s
- Aufwertung der Immobilie
- Tiefbauarbeiten sind nur einmal notwendig
- Keine Abhängigkeit vom Surfverhalten anderer Familienmitglieder oder Nachbarn
- Weniger störanfällig gegenüber Feuchtigkeit und Magnetfeldern
Glasfaser Geschwindigkeiten
Mit einem Glasfaseranschluss sind hohe Geschwindigkeiten möglich. Hier werden bis zu 1 Gbit/s erreicht. In der Zukunft können sogar noch höhere Geschwindigkeiten möglich sein. Greifen Sie, wenn möglich zur FTTH-Verbindung, da diese am wenigsten störanfällig und am schnellsten ist.
Vergleich: Mit der DSL-Technik sind bis zu 16 Mbit/s möglich und mit VDSL 25 Mbit/s bis 100 Mbit/s. Aber auch die Kabeltechnologie kann im Download 1 Gbit/s erreichen.
Verfügbarkeit und Glasfaserausbau
Im Gegensatz zu DSL- und Kabelanschlüssen ist die Glasfaser-Technologie noch nicht überall verfügbar. Das Glasfasernetz befindet sich aktuell noch im Aufbau. Die Technik befindet sich jedoch auf dem Vormarsch. So wurden Mitte 2023 2,2 Millionen FTTG/H-Anschlüsse mehr als Ende 2022 ausgemacht. Wie gut die Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen und wieweit der Glasfaserausbau vorangeschritten ist, hängt auch stark vom Bundesland ab.
Beispiel: In Hamburg gibt es bessere Verfügbarkeiten als in Berlin und Baden-Württemberg. Das Ziel ist, ab 2030 überall in Deutschland Glasfaser anbieten zu können.
Wird Glasfaser bei Ihnen noch nicht angeboten, dann können Sie auch auf andere Anschlussarten setzen. Kabelanschlüsse sind zwar störanfälliger, können aber ähnliche Geschwindigkeiten erreichen. Die Übertragung über die Telefonleitung ist beinahe überall möglich. Holen Sie sich Informationen über Ihre Möglichkeiten ein und entscheiden Sie dann, welche Anschlussart und Bandbreite für Sie infrage kommt. Oft gibt es von Internetanbieter online Verfügbarkeitsprüfer, in denen Sie Ihre Adresse eingeben können. Dann bekommen Sie Angebote angezeigt, die an Ihrem Standort möglich sind.
So wird Glasfaser angeschlossen
In der Regel schreiben Städte den Ausbau aus, damit sich Unternehmen darauf bewerben können. Es kann aber auch sein, dass Unternehmen auf die Stadt zu kommen und den Anschluss ausbaut. Dann wird geschaut, wie viele Interessenten es für den Ausbau in der Stadt gibt. Wenn sich ungefähr 30 % bis 40 % für einen Glasfaser-Vertrag entschieden haben, beginnen die Tiefbauarbeiten in den Straßen und Kellern für die Leitungen. Interessieren sich nur wenige Leute für Glasfaser, findet zunächst kein Ausbau statt. Sind die Leitungen für die Glasfaserkabel verlegt, werden die Anschlüsse installiert und geschaltet.
Kosten eines Glasfaseranschlusses
Die Kosten für den Glasfaseranschluss hängen von verschiedenen Faktoren ab. Liegt das Grundstück im Ausbaugebiet, dann ist der Anschluss günstiger, als wenn das Grundstück außerhalb liegt. Wenn bereits Rohre für die Glasfaserleitungen gelegt wurden, ist der Anschluss auch noch einmal kostengünstiger. Zudem wird der Anschluss teurer, wenn das Haus weiter vom nächsten Anschlusspunkt des Netzes entfernt ist. Den genauen Preis können Sie bei verschiedenen Anbietern erfragen.
Neben den einmaligen Kosten für den Hausanschluss und die Glasfaserleitungen, fallen laufende Kosten an, um Glasfaser zu nutzen. Wie hoch diese sind, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Zudem müssen Sie gegebenenfalls mit Anschluss- und Versandgebühren für den Router rechnen.
Lohnt sich ein Glasfaseranschluss?
Glasfaser ist die Technik der Zukunft. Die Treiber für den Glasfaserausbau sind Smart Home, die Smart Buildings und für die Städte selbst interessant, die Smart City. Aktuell können Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s erreicht werden – in Zukunft können aber auch noch höhere Up- und Downloadraten möglich sein. Die Technik ist wenig störanfällig und macht Sie unabhängig von der Internetnutzung Ihrer Nachbarn oder Familienmitglieder beziehungsweise Mitbewohner. Aktuell wird das Glasfasernetz noch ausgebaut und ist noch nicht überall verfügbar. Es soll aber spätestens 2030 flächendeckend zur Verfügung stehen. Informieren Sie sich jetzt schon über die Angebote von verschiedenen Anbietern und vergleichen Sie diese. Nachträgliche Tiefbauarbeiten können nämlich teuer werden. Zudem steigern Sie so den Wert Ihrer Immobilie – auch wenn Sie die Technik nicht nutzen beziehungsweise noch nicht über einen Hausanschluss verfügen, sondern lediglich für die nötige Infrastruktur sorgen.
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