Die Automatisierung von Prozessen hat bereits in viele Branchen und Unternehmen Einzug gehalten und trägt immer wieder zu Erfolgsgeschichten bei. Jedoch stößt die RPA (Robotic Process Automation) zügig an Grenzen, wenn sie sich – wie bislang etabliert – lediglich auf einzelne Prozessschritte und routinemäßige Aufgabenfelder beschränkt. Die sogenannte Hyperautomation, mit der sich dieser Artikel beschäftigt, soll diese Grenzen sprengen.
Was versteht man unter Hyperautomation?
Die Hyperautomation, die laut Gartner zu den Cloud-Computing Technologietrends 2020 gehört, ist nicht als eigenständige Technologie anzusehen, sondern stellt eine Kombination verschiedener Technologien dar, die auf eine umfassende Automatisierung komplexer Aufgaben und Zusammenhänge abzielt. So sind nicht mehr nur repetitive und standardisierte Prozesse automatisierbar – die Automatisierung lässt sich quasi auf ein ganz neues Level an Funktionalität und Einsatzfähigkeit heben.
Welche Technologien vereinen sich zur Hyperautomation?
Welche Technologien zum Erreichen des Zustands der Hyperautomation kombiniert werden, hängt immer vom individuellen Ziel und den Herausforderungen im Einzelfall ab. Grundsätzlich bieten sich mitunter folgende Technologien an:
- Robotic Process Automation, kurz RPA
- Machine Learning, kurz ML
- Natural Language Processing, kurz NLP
- Intelligent Business Process Management Suites, kurz iBPMS
- Process Mining, kurz PM
Die Vorteile der Hyperautomation
Viele Experten sind sich einig, dass das Konzept ein riesiges Erfolgspotenzial birgt, und heben unter anderem diese Vorteile desselben hervor:
Automatisierung komplexer Prozesse
Wie bereits geschildert, ermöglicht die Hyperautomation eine Automatisierung, die über simple, sich wiederholende Prozessabschnitte hinausgeht. Mit der Hyperautomation kann eine umfassende Automatisierung stattfinden, die auch komplexe Prozesse zuverlässig abdeckt.
Steigerung der Produktivität
Je höher der Grad der Automatisierung, desto höher die Produktivität im Unternehmen – so sieht es jedenfalls die Theorie vor. Die praktische Umsetzung erfordert eine clevere Planung und ein tragfähiges Konzept, damit die Hyperautomation den gewünschten Effekt mit sich bringt. Generell kann jedoch nichtsdestotrotz festgehalten werden, dass Hyperautomation zu einer immensen Steigerung der Produktivität beitragen kann.
Umfangreiche Analysen in Echtzeit
Durch umfangreiche Analysen, die in Echtzeit bereitgestellt werden und sämtliche geschäftsinternen Prozesse abbilden, lassen sich zum Beispiel Trends und Entwicklungen frühzeitig erkennen.
Optimierung verschiedener betriebsrelevanter Faktoren
Außerdem befähigt die Hyperautomation zur Optimierung verschiedener betriebsrelevanter Faktoren, beispielsweise in Bezug auf die Ressourcen, den Mitarbeitereinsatz und die Zusammenarbeit vor Ort.
Höhere Kundenzufriedenheit
Zu guter Letzt lässt sich eine deutliche Erhöhung der Kundenzufriedenheit erreichen, indem die personalisierte Kundenbetreuung teilweise und soweit sinnvoll in die Hyperautomation eingebunden wird.
Hyperautomation in der Zukunft
Noch ist schwer abschätzbar, welche konkrete Rolle der Hyperautomation in der nahen Zukunft zufallen wird. Klar ist hingegen, dass sich das Konzept potenziell in extrem vielen Branchen gewinnbringend und sinnstiftend einsetzen ließe. Vom Finanzriesen über produzierende Unternehmen bis hin zu Krankenhäusern ist eine Vielzahl an möglichen Einsatzfeldern denkbar, sodass die Chancen gut stehen, dass sich die Hyperautomation als echter Zukunftstrend der modernen Technologien behaupten können wird.