Wer sich schon einmal im App- beziehungsweise Playstore umgesehen hat, weiß, dass dort so gut wie alles zu finden ist. Spiele, Kalender, Planer, Abnehm-Coaches, Sport-Guides, Gag-Apps und Dating-Portale reihen sich aneinander und sorgen dafür, dass man mitunter leicht den Überblick verliert. Gefühlt gibt es für jeden App-Funktionsumfang 5-10 unterschiedliche Anbieter. Eine besondere Kategorie stellen die sogenannten Public Health Apps dar. Was das ist, was genau das Coronavirus damit zu tun hat und wie solche Applikationen verwendet werden können, wird im Folgenden erklärt.
Was bedeutet Public Health überhaupt?
Begnügt man sich mit einer wörtlichen Übersetzung, bedeutet Public Health so viel wie „öffentliche Gesundheit“. Die WHO definiert den Begriff folgendermaßen: „Public Health ist die Wissenschaft und die Praxis der Verhinderung von Krankheiten, Verlängerung des Lebens und Förderung der Gesundheit durch organisierte Anstrengungen der Gesellschaft.“ Damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Public Health Apps sind demzufolge Applikationen, die diesem Zweck dienen, also zur Verhinderung von Krankheiten, der Lebensverlängerung und der Gesundheitsförderung in gesellschaftlichem Kontext beitragen. Die Betonung liegt hier auf „gesellschaftlich“. Apps, welche ausschließlich die persönliche Gesundheit fördern, gehören nicht dazu. Sollten Sie sich hierfür interessieren können Sie dieser App-Empfehlung: Die App hat u.a. dazu beigetragen, dass ich insgesamt 34 Kilo abgenommen habe.
Public Health: Google und Apple entwickeln Contact-Tracing-App
Das Coronavirus, das derzeit die Welt in Atem hält, hat einen Fortschritt in Sachen Public Health Apps angestoßen. Insbesondere gilt das in Bezug auf sogenannte Contact-Tracing-Apps. Dabei handelt es sich um Applikationen, die Nutzer beispielsweise alarmieren, wenn diese mit einer Person in Kontakt gekommen sind, die zu diesem Zeitpunkt mit Covid-19 infiziert ist. Google und Apple arbeiten derzeit an einer solchen App, die genau dies leisten und somit einen Beitrag im Kampf gegen Corona leisten soll. Zum Einsatz kommt hier beispielsweise die Bluetooth-Technologie, über die laufend ermittelt werden soll, ob sich infizierte Personen in der unmittelbaren Nähe des Users aufhalten. Noch ist die Software, die aus einer einzigartigen Zusammenarbeit von Apple und Google hervorgehen soll, nicht verfügbar. Schon bald könnte sie allerdings ihren Weg auf sämtliche Smartphones auf der ganzen Welt finden.
Vor- und Nachteile von Contact-Tracing-Apps
Es stellt sich die Frage, welche konkreten Vor- und Nachteile solche Contact-Tracing-Apps im Rahmen von Public Health mit sich bringen. Folgende Aspekte sind an dieser Stelle zu benennen:
Erkennung von Gefahren
Ganz klar ist, dass sie Nutzern dabei helfen, potenzielle Gefahrenquellen zu erkennen um sich – je nach Funktionsumfang der Applikation – vorbeugend von diesen zu distanzieren.
Anregung zum Test
Wird dann tatsächlich ein Kontakt mit einer infizierten Person angezeigt, weiß der User, dass er sich potenziell angesteckt hat und sich entsprechend testen lassen sollte.
Einfache Handhabung „nebenbei“
Als Nutzer muss man nicht viel tun, um von diesen Apps profitieren zu können. Man trägt das Smartphone wie gewohnt in der Tasche und wird fortlaufend informiert.
Datenschutz
Natürlich bieten Contact-Tracing-Apps auch eine gewisse Angriffsfläche. Diese besteht vor allem im Hinblick auf den Datenschutz. Experten warnen vor einer unbedachten Nutzung der Apps, ohne dass man sich zuvor mit den Datenschutzrichtlinien auseinandergesetzt hat.
Tracing statt Testing
Außerdem bergen die Apps die Gefahr, User in falscher Sicherheit zu wiegen. So könnte ein Nutzer Symptome zeigen, sich aber nicht testen lassen, weil die App keinen Kontakt mit einem Infizierten gemeldet hat. Hier gilt generell: Tracing ersetzt kein Testing.
Public Health Apps heute und in der Zukunft
Die Corona-Krise hat Public Health Apps einen Aufschwung verschafft, den es ohne das Virus wohl nicht gegeben hätte. Immer mehr Menschen sehen Technologien dieser Art als sinnvoll oder sogar notwendig an. So ist zu vermuten, dass die Applikationen auch, nachdem die aktuelle Krise überstanden ist immer mehr Befürworter für sich gewinnen werden.
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