Wer ist in Ihrem Hause für die Internetseite der grundsätzliche Ansprechpartner? In den Anfängen des Internets war es oft noch der EDV-Leiter. Mittlerweile ist die Verantwortung auf die Marketingabteilung übergegangen oder die Internetseite wurde komplett außer Haus gegeben.
Die Zeiten, in denen Unternehmen eine Online-Agentur engagiert haben, die sich in weiterer Folge um die unterschiedlichsten Belange gekümmert hat, sind schon lange vorbei. Die Digitalisierung hat die Marktlandschaft der Agenturen in den letzten Jahren deutlich verändert. Der Einsatz neuer Technologien und die fortschreitende Automatisierung haben dazu geführt, dass viele Leistungen heutzutage von den Unternehmen nicht mehr extern zugekauft werden. Für Digital Marketing Agenturen gibt es deshalb manchmal nur zwei Möglichkeiten: Umdenken oder Zusperren.
Die Digitalisierung ist weiterhin auf dem Vormarsch
Laut einer Unternehmensbefragung, die im Jahr 2020 von der KfW durchgeführt wurde, planen knapp zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland in den kommenden zwei Jahren, unterschiedliche Vorhaben zur Digitalisierung umzusetzen.
Als Vorreiter für die Arbeitswelt 4.0 gelten hier vor allem die großen Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz, von denen rund 94 Prozent entsprechende Projekte fix eingeplant haben.
Auf den ersten Blick sieht es also so aus, als dürften sich bei diesen Zahlen auch Digitalagenturen und Dienstleister die Hände reiben und mit vollen Auftragsbüchern rechnen. Doch bei einem genaueren Blick sieht es für die Branche nicht mehr ganz so rosig aus.
Denn viele Unternehmen haben vor, diese Leistungen Inhouse abzudecken. Im Zuge der Digitalisierung und der Einführung von neuen Technologien in den Markt sind Unternehmen dazu übergegangen, die entsprechenden Kompetenzen selbst aufzubauen.
Um die Entwicklung nicht zu verschlafen, lauten die zentralen Fragen für Agenturen deshalb:
- Welchen Mehrwert können wir unseren Kunden weiterhin bieten?
- Warum sollen uns Kunden für eine Leistung bezahlen, die sie Inhouse günstiger abdecken können?
Die Anforderungen an die Agenturen haben sich verändert
Wer bei den Unternehmern ein wenig genauer nachfragt, kann aber auch schnell erkennen, dass die Leistungen von externen Partnern weiterhin gefragt sein werden, nur eben auf etwas andere Art und Weise.
Bei der Befragung vom Bundesverband Industrie Kommunikation e.V (bvik) „Befragung „Zusammenarbeit B2B-Unternehmen & Agenturen“ geben zwar rund 27 Prozent der Befragten an, externe Dienstleistungen künftig wieder intern zu lösen. Gleichzeitig plant aber auch mehr als jedes zweite Unternehmen, künftig mit vielen kleinen, jungen und spezialisierten Agenturen und Dienstleistern zusammenzuarbeiten.
Das bedeutet so viel wie: Die Suchmaschinenoptimierung kann beispielsweise eine SEO-Agentur in Bremen vornehmen, um die Erstellung von 360-Grad-Videos kümmert sich hingegen ein Spezialist aus Unterföhring in Bayern. Darüber hinaus könnte eine Social Media Agentur in Leipzig das Social Web bespielen und der Content könnte von einem Textbüro in Baden-Württemberg erstellt werden.
Die Digitalisierung bringt also auch viele Chancen für die Agenturen. Denn um die entsprechenden Kompetenzen Inhouse abzudecken, benötigen viele Unternehmen die richtigen Partner, die ihnen dabei helfen können, das erforderliche Wissen intern aufzubauen.
Wer zum Beispiel künftig selbst mit einem Online Marketing Tool arbeiten möchte, benötigt jemand, der im Vorfeld die grundsätzliche Funktionsweise erklärt und sich um die erforderlichen API-Schnittstellen zu allen relevanten Online-Marketing Tools wie beispielsweise Sistrix oder Google Ads kümmert. Um hier langfristig erfolgreich zu sein, müssen deshalb auch Agenturen in das Know-how ihrer Mitarbeiter investieren. Nur so können Sie langfristig beispielsweise ein langfristiger Beratungspartner oder ein Koordinationspartner für Unternehmen sein, um die Schnittstelle zu den einzelnen Dienstleistern für das Internetseiten-Orchester zu sein.
Agenturen, die sich auf bestimmte Fachbereiche konzentrieren und hier einen hohen Grad an Spezialisierung aufbauen, werden auch in den nächsten Jahren zu den Gewinnern zählen. Um entsprechende Synergien nutzen zu können, benötigen sie neben den Spezialisten jedoch auch gute Online-Marketing Manager mit einem umfassenden Wissen über alle Internetdisziplinen hinweg.
Wer beispielsweise plant, seine Geschäftsprozesse zu digitalisieren oder neue Märkte digital zu erschließen, der benötigt einerseits einen entsprechenden Spezialisten, der sich um die Programmierung der entsprechenden Systeme kümmert. Andererseits weiß ein guter Allrounder, dass es hier im Rahmen der Go Digital Förderung auch die Möglichkeit gibt, für entsprechende Leistungen einen Förderbetrag von bis zu 16.500 Euro zu erhalten.
Die Internetseite als Brücke zur digitalen Internationalisierung
Nicht nur Großunternehmen, internationale Markenhersteller und Exporteure müssen bei Ihrer Internetseite auf die Mehrsprachigkeit achten. Neben der Internationalisierung führt das international unterschiedliche Suchverhalten zu dem Bedürfnis, international zu gewissen Suchbegriffen gefunden zu werden.
Wussten Sie es? Nicht immer werden bei gleichen Suchanfragen, beispielsweise auf Google, die gleichen Suchergebnisse angezeigt. Diese können sich schon ohne Ortswechsel unterscheiden, indem Sie beispielsweise in den Sucheinstellungen die Verwendung Ihrer privaten Ereignisse deaktivieren. Nach dieser Grundeinstellung, erhalten Sie i. d. R. andere Suchergebnisse, da die künstliche Intelligenz von Google, ohne persönliche Präferenzen und persönliche Daten als zusätzliche Faktoren entscheidet, was Ihnen angezeigt wird.
Befinden Sie sich beispielsweise im Skiurlaub in Österreich oder in der Schweiz und legen einen Arbeitstag ein, ohne mittels VPN-Tunnel mit einer deutschen IP-Adresse zu arbeiten, so werden Ihnen ebenfalls andere Suchergebnisse präsentiert. Ebenso wird es ihnen in südlichen Ländern passieren, wenn Sie sich beispielsweise im Sommerurlaub sind oder sich auf Geschäftsreise bei ihren internationalen Geschäftspartnern befinden. Auf der Suche nach Erfolgsfaktoren für internationales Online-Marketing sind wir auf diese kompakte Übersicht aufmerksam geworden, welche als Leitfaden zur internationalen Digitalerschließung genutzt werden kann.
Agenturen Hand in Hand mit den Marketingabteilungen
Die oftmals vorherrschende „Wir-gegen-die-Denke“ zwischen Inhouse-Marketing-Abteilungen und Agenturen führt in die unternehmerische Sackgasse. Win-Win ist das Gebot der Stunde. Damit beide Seiten voneinander profitieren können, müssen Agenturen und Unternehmen in Zukunft noch besser miteinander zusammenarbeiten.
Das funktioniert, indem einerseits Agenturen entsprechendes Personal zur Verfügung stellt, welches spezifische Fachschulungen bei einzelnen Mitarbeitern in den Unternehmen durchführen kann. Andererseits nehmen sich die Produktmanager in den Unternehmen die Zeit, um die Produktkenntnisse der Agenturmitarbeiter zu erhöhen. Denn nur so ist es diesen in weiterer Folge möglich, Technologien zu entwickeln, die dem Unternehmen einen Mehrwert bieten oder die Kosten senken können.
Die Digitalisierung hat zu einem harten Wettbewerb im Online-Marketing geführt. Um die besten Ranking-Plätze bei Google mit den entsprechenden Keywords ist ein echter Kampf ausgebrochen, den nur der gewinnen kann, der ständig dazu in der Lage ist, neue Strategien zu entwickeln. Big Data lautet hier das große Stichwort. Vielen Unternehmen fehlt aber schlicht und einfach das Budget dazu, sich damit näher zu beschäftigen.
Neben den entsprechenden Online Tools, die schnell einmal monatlich mehrere Tausend Euro kosten können, wird auch entsprechend geschultes Personal benötigt. Das alles führt dazu, dass sich die Unternehmen kaum noch ihrem eigentlichen Kerngeschäft widmen können.
Gewinner der Digitalisierung werden letztendlich jene Agenturen sein, die es schaffen, den Anforderungen der Kunden genau zu entsprechen und dabei nicht nur das entsprechende Wissen bereitstellen, sondern sich durch die Entwicklung eigener Technologien von ihren Mitbewerbern abheben.
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