Nach der vor Kurzem gestarteten Kampagne der United Internet AG und ihrer Tochter 1&1 Mail & Media GmbH gegen Adblocker wie beispielsweise Adblock Plus, hat sich nun das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu Wort gemeldet. Laut BSI sei der Einsatz solcher Browser-Add-Ons keineswegs schädlich, auf der eigenen Webseite wird die Verwendung von Adblock Plus und Co. sogar empfohlen.
Adblocker stellen laut BSI keine Gefahr dar
Seit Februar 2014 werden Nutzer der Webmail-Angebote GMX oder web.de auf deren Homepages über eine Sicherheitswarnung im Browser auf angebliche „seitenmanipulierende Add-Ons“ aufmerksam gemacht. Mithilfe der Meldung „Die Sicherheit ihres Rechners wird durch ein Firefox-Addon eingeschränkt“ können Betroffene über einen Button „Sicherheit wieder herstellen“ auf die Webseite „browsersicherheit.info“ weitergeleitet werden, auf der eine Deinstallation dieser „seitenmanipulierenden Add-Ons“ empfohlen wird. Gemeint sind Werbeblocker wie beispielsweise Adblocker Plus, die Internetnutzer in ihrem Browser zur Vermeidung von ungewollter Werbung installieren. Den auf die Webseite „browsersicherheit.info“ weitergeleiteten Personen wird eine Anleitung zur Deinstallation zur Verfügung gestellt, warum jedoch die genannten Add-Ons ein Sicherheitsrisiko darstellen, wird nicht erläutert.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das den Bürgern bei Fragen zur IT-Sicherheit weiterhilft und verschiedene Schutzmaßnahmen für IT-Systeme zur Verfügung stellt, erläutert nun nach Anfrage des Internet-Portals „golem.de“ in einer Stellungnahme, dass keinerlei Gefahren bei der Nutzung dieser Werbeblocker entstehen und die Maßnahme der United Internet AG aus diesem Grund unverständlich erscheinen. Im Gegenteil – das BSI empfiehlt sogar die Nutzung der Browser-Addons, um beispielsweise unerwünschte Buttons auf sozialen Netzwerken zu umgehen. Eine offizielle Stellungnahme der Verantwortlichen von Adblock Plus zu den aktuellen Maßnahmen gibt es zwar nicht – die Webauftritte von GMX und web.de werden jedoch seit Kurzem in einer sogenannten „Warning Removal List“ aufgeführt, wodurch Nutzer die Sicherheitsmeldungen auf diesen Seiten ausblenden können.
Inzwischen muss der Anbieter der Webseite „browsersicherheit.info“ sogar mit Sperrungen durch Virenscanner zurechtkommen – viele der Scanner für Schadsoftware, unter anderem G Data, erkennen die Webseite als Quelle für Phishing-Angriffe.
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