Die Einführung neuer Software-Lösungen in Unternehmen stellt oftmals alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Grund dafür sind meistens unklar definierte Ziele und Anforderungen, unzureichende Planung oder die mangelnde Akzeptanz bei den Endanwendern. Die fehlende Erfahrung mit dem Umgang von Risiken, Ressourcen und Kommunikation lassen Projekte zur Softwareeinführung in Unternehmen häufig scheitern.
Einführung neuer Software – Big Bang oder iterativ?
Unter dem Begriff „Softwareeinführung“ oder Software-Rollout versteht man die Einführung neuer Software-Lösungen in Unternehmen. Diese Einführung wird im Normalfall als Projekt realisiert und besteht aus den Phasen Plan, Design, Build, Run und Promote. Innerhalb der jeweiligen Phasen entstehen Fragen, die durch geeignetes Management beantwortet werden müssen – wie schule ich meine Mitarbeiter? Soll ein Altsystem abgelöst werden? Wie gestalte ich die Datenmigration? Die wichtigste Frage im Zuge einer Softwareeinführung ist jedoch die nach der Strategie. Grundsätzlich lässt sich zwischen zwei Hauptstrategien zur Einführung neuer Software unterscheiden: Big Bang und iterative Einführung.
Die Big Bang Methode sieht eine vollständige Implementierung der neuen Software und ihre Einführung zu einem vorher klar festgelegten Zeitpunkt vor. Diese Maßnahme erfordert jedoch eine angemessene Planung und Qualitätsüberprüfung, da Fehler im Nachhinein nur schwer zu beheben sind. Großer Nachteil dieser Strategie ist natürlich die Schwierigkeit der Abschätzung des Software-Verhaltens unter Last, weshalb auch immer ein Rollback im Falle des Auftretens von Komplikationen eingeplant wird. Die iterative Softwareeinführung hingegen wird in mehreren, kleinen Einführungsschritten durchgeführt. Dadurch sollen Risiken die beispielsweise bei der Big Bang Strategie bestehen minimiert und einem Ausfall des Gesamtsystems vorgebeugt werden. Ein großer Vorteil ist außerdem die frühe Arbeit mit Systemteilen, aus der Erfahrungen für weitere Projektphasen entstehen können. Der größte Nachteil der iterativen Softwareeinführung ist die Flexibilität und Reaktion auf Veränderungen – ändern sich Budget oder Strukturen des Projektes, kann dies zu einer teilweisen, niemals vollständigen Umsetzung der Software führen.
Die Auswahl der geeigneten Strategie ist nur eines von vielen Kriterien, die bei der Softwareeinführung in Unternehmen beachtet werden müssen. Inhalte, Struktur und Vorgehen müssen zu jeder Zeit klar definiert sein – nur dann kann eine Einführung neuer Software gelingen.