„Alexa, spiel Despacito!“, „Hey Google, wann muss ich morgen aufstehen?“ und „Hi Bixby, schreib eine Nachricht an Marco!“. Wer heutzutage Alexa heißt, hat es wahrlich nicht einfach. Smart Speaker, allen voran Amazon Echo und Google Home, gehören für viele Menschen in Deutschland schön längst zum Alltag – wenn nicht gar zur Familie. Doch wie sicher sind die intelligenten Helfer eigentlich? Unser Artikel klärt auf und gibt Tipps zur sicheren Nutzung von Alexa und Co.
Autor: Thomas W. Frick, 11.02.2020, Thema: Smart Speaker Sicherheit
Smart Speaker auf dem Vormarsch
Aus einer Umfrage der Plattform Statista geht hervor, dass 12 % der Deutschen einen Smart Speaker besitzen. Ein beträchtlicher Anteil, wenn man bedenkt, dass die Geräte erst seit einigen Jahren auf dem Markt sind. Ganze 71 % der Smart-Speaker-User haben sich der Umfrage zufolge für den Amazon Echo entschieden, 19 % für Google Home und schlanke 6 % für den Apple HomePod. Alexa ist demnach die meistgenutzte Sprachassistentin der Smart Speaker in Deutschland und wird täglich unzählige Male angesprochen. Der Großteil der User verwendet Alexa zum Abspielen von Musik, zum Abfragen von Witterungsverhältnissen und der Verkehrslage auf dem Arbeitsweg, für Erinnerungen, zum Stellen des Weckers und „just for fun“ zu Unterhaltungszwecken. Doch auch die Zahl an Nachrichten, die über Alexa versendet, und Käufen, die über den Smart Speaker getätigt werden, nimmt zu.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
Wann hören Smart Speaker zu?
„Alexa hört mit“, „Der Spion im eigenen Wohnzimmer“ und „Freiwillig verwanzt“ – so oder so ähnlich klingen reißerische Titel, die Smart Speaker mit Spionagewerkzeugen gleichsetzen. Sie liegen nicht falsch, zumindest nicht zu 100 %. Fakt ist: Solange Alexa und Co. aktiv sind, hören sie zu. Wäre das nicht der Fall, könnten sie nicht auf ihr Aktivierungswort reagieren. Im vergangenen Jahr kam dann der große Skandal: Amazon lässt zu, dass menschliche Mitarbeiter Aufnahmen von Alexa mithören. Das Leben so mancher Alexa mag an dieser Stelle geendet haben. Amazon rechtfertigt das Vorgehen damit, durch die Datenanalyse eine stetige Verbesserung des Services gewährleisten zu wollen, und bewegt sich dabei absolut im legalen Raum. Einzig dass die Kunden im Vorfeld möglicherweise darüber hätten informiert werden müssen, gesteht sich Amazon ein. Betroffen seien im Übrigen lediglich 0,01 % der Interaktionen mit Alexa.
Unsere Empfehlung: Die gute Nachricht: Jeder Smart Speaker verfügt über einen Knopf, der ihn in den Standby-Modus mit ausgeschalteten Mikrofonen versetzt. Hat man also etwas zu besprechen, das Alexa nicht hören soll, muss man einfach nur beherzt auf diesen Knopf drücken.
Smart Speaker als Angriffsziel für Hacker
Smart Speaker sammeln eine Menge Daten und sind darüber hinaus häufig mit anderen IoT-Geräten wie der Kaffeemaschine und dem Sicherheitssystem verknüpft. Kein Wunder also, dass Experten sie als lukratives Angriffsziel für Hacker einstufen. Die Ausmaße könnten unter Umständen verheerend sein. Einmal ins Smart-Home-System gelangt, lassen sich Türen öffnen und ganze Botnetze erschaffen, die mit krimineller Absicht ferngesteuert werden können. Der Smart Speaker alleine ist für die meisten Hacker mehr oder weniger uninteressant. Interessant wird es dann, wenn er spannende Verknüpfungen, zum Beispiel direkt zum Amazon-Konto mit Einkaufsoption, besitzt. Sollten wir also zugunsten der Sicherheit auf Smart Speaker oder sogar komplett auf IoT-Geräte verzichten? Die Antwort muss „Nein“ lauten. Schließlich ist das IoT längst in der Gesellschaft angekommen und birgt zwar Sicherheitsrisiken, bringt aber auch schwerwiegende Vorteile mit sich, die viele Menschen schon heute nicht mehr missen wollen.
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5 Tipps: Smart Speaker sicher nutzen
Die Frage ist: Wie kann man für mehr Sicherheit sorgen? Unsere Tipps unterstützen Sie dabei, die Risiken zu minimieren:
1. Tipp: Werkseinstellungen ändern
Wer sich auf die Werkseinstellungen der Smart Speaker verlässt, lässt potenzielle Sicherheitslücken offen. Daher empfiehlt es sich, die Einstellungen manuell zu sichten und zu optimieren.
2. Tipp: Sprachprofil erstellen
Die meisten Sprachassistenten bieten die Möglichkeit, ein Sprachprofil zu erstellen. Die Folge: Im Idealfall reagiert der Smart Speaker nur noch auf Ansprachen, die mit den stimmlichen Merkmalen des Besitzers übereinstimmen. Das Erstellen des Sprachprofils nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, weshalb es sich hier um eine Maßnahme handelt, die mit minimalem Aufwand umgesetzt werden kann.
3. Tipp: Software-Updates durchführen
Verfügbare Software-Updates sollten stets zeitnah durchgeführt werden. Warum? Ganz einfach: In deren Rahmen werden unter anderem auch bekannte Sicherheitslücken geschlossen.
4. Tipp: Apps checken
Malware kann ihren Weg über Apps auf den Smart Speaker finden. Deshalb ist es wichtig, Apps auf ihre Seriosität zu überprüfen und nur von den offiziellen Download-Stores zu beziehen.
5. Tipp: WLAN-Passwort sichern
Oftmals gelangen Hacker nicht über ein IoT-Gerät, sondern über den Router ins System. Daher sollte das WLAN-Passwort über einen hohen Sicherheitsgrad verfügen. Wählen Sie ein Passwort, das sowohl Klein- und Großbuchstaben als auch Zahlen enthält und bei dem keine direkt ersichtliche Verbindung zu ihrer Person besteht.
Wir bitten um Ihre Teilnahme bei dieser anonymen Umfrage – vielen Dank!
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