Cognitive Computing | Definition, Voraussetzungen und Beispiele

Cognitive Computing

Beim Cognitive Computing werden Technologien der Künstlichen Intelligenz genutzt, um menschliche Denkprozesse zu simulieren. Dabei geht es darum, auf Basis von Erfahrungen eigene Lösungen und Strategien zu entwickeln. Die Interaktion der Systeme mit ihrem Umfeld erfolgt in Echtzeit.

 

Autor: Roman Isheim, 07.08.2018, Thema: Cognitive Computing

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Cognitive Computing | Definition

Cognitive Computing | DefinitionCognitive Computing lässt sich nicht eindeutig definieren. Abgeleitet wird der Begriff von dem Wort „Kognition“ und bezeichnet damit nicht nur Erkennen, sondern auch Wissen und Verstehen. Unter Cognitive-Computing-Computermodelle oder -Computersystem versteht man in der Regel Systeme, welche die Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI), wie Deep Learning oder Data Mining, nutzen, um menschliche Lern- und Denkprozesse zu simulieren. Dabei lernen die kognitiv arbeitenden Systeme selbstständig durch die gemachten Erfahrungen und gesammelten Daten. Die Datenbasis wird analysiert und daraus folgen dann eigene Lösungen und Strategien. Es geht also im Allgemeinen beim Cognitive Computing darum, die Computertechnik wie ein menschliches Gehirn agieren zu lassen.

 

Cognitive Computing | Voraussetzungen

Für den richtigen Einsatz von Cognitive Computing müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Beim Cognitive Computing müssen die Computer mit künstlicher Intelligenz den Kontext verstehen können. Sie müssen also die Bedeutung von Aussagen, deren Syntax, die entsprechende Zeit, die Orte, die Personen sowie alle anderen kontextbezogene Merkmale erkennen. Zudem muss der Umgang mit Eingabe-Methoden wie sprach-, text- oder gestenbezogene Eingaben möglich sein. Darüber hinaus ist es wichtig für das Cognitive Computing aus den gemachten Erfahrungen selbstständig zu lernen und die eigenen Lösungsansätze ständig zu reflektieren und zu hinterfragen.

Cognitive Computing | VoraussetzungenAußerdem müssen komplexe Computersysteme anpassungsfähig sein. Die Tatsache, dass sich Informationen ändern können, müssen die Systeme lernen. Zugleich müssen sie Zweideutigkeiten erkennen und auf unvorhergesehene Veränderungen reagieren können. Dadurch ist es Voraussetzung, dass die Systeme Daten nahezu in Echtzeit verarbeiten können. Hinzu kommt, dass die Kommunikation mit Menschen und dem Umfeld interaktiv sein muss. Erst wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann Cognitive Computing erfolgreich eingesetzt werden.

 

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Cognitive Computing | Anwendungsgebiete

Der Einsatz von Cognitive Computing ist heutzutage in vielen Bereichen möglich. So finden sich schon jetzt kognitive Systeme im Finanzwesen, im Marketing, in der Medizin, in der Industrie oder im Internet of Things (IoT). Im E-Commerce ermitteln Algorithmen passende Produktempfehlungen für Konsumenten auf Basis ihrer Nutzerprofile sowie dem allgemeinen Verhalten der Besucher eines Webshops. Suchmaschinenanbieter wie Google nutzen Cognitive Computing, um bessere Ergebnisse für unterschiedlichste Suchanfragen bereitzustellen. So können auch zweistufige Nutzeranfragen verstanden und Ergebnisse mit höherer Relevanz geliefert werden. Bei eingeloggten Google-Nutzern lernen die Suchalgorithmen stetig dazu und verfeinern dadurch die Suchergebnisse.

Cognitive Computing | AnwendungsgebieteDes Weiteren kann Cognitive Computing in der Medizin eingesetzt werden. Hier ist es durch die Auswertung von Bildern und dem Vergleich mit anderen Aufnahmen möglich, Rückschlüsse auf Erkrankungen zu ziehen. In der Radiologie beispielsweise unterstützen die Systeme den Radiologen, indem sie MRT-Befunde oder Röntgenbilder analysieren. Dabei ist es das Ziel, die Fehlerquote bei Diagnosen zu reduzieren. Cognitive Computing kommt auch bei einer Telefon-Wartschleife zum Einsatz. Ein Sprachcomputer erkennt die mündlichen Eingaben der Kunden, verarbeitet diese und liefert anschließend passende Lösungen. Auch bei der Gesichtserkennung oder dem Kundenbeziehungsmanagement kommt Cognitive Computing zum Einsatz.

 

Cognitive Computing | Beispiel

Ein sehr bekanntes Beispiel für Cognitive Computing lieferte IBM mit ihrem Rechner „Watson„. Im Jahr 2011 trat das Computersystem in der englischen Quizshow „Jeopardy!“ gegen Menschen an. Der Rechner beantwortete Fragen selbstständig und sinnvoll. Auch Dialekte, Zweideutigkeiten oder Wortwitze wurden von „Watson“ erkannt. Dabei war der Rechner nicht ans Internet angeschlossen und funktionierte allein auf der Basis von Erlerntem. Durch den Supercomputer erlangte der Begriff Cognitive Computing erstmals größere weltweite Bekanntheit.

Im Sommer 2016 haben wir uns Projektbeispiele im Hause IBM vor Ort angeschaut. Trotz der Sommerferien haben 70 Forenmitglieder an der Veranstaltung teilgenommen. Hier ein kurzes Video als Rückblick: